Wölfe | eine verkannte Tierart in Österreich und Deutschland
28.06.2023
Der Wolf kehrt zurück nach Österreich
Ein Zusammenleben ist möglich?
Vertrieben
Ursprünglich war der Wolf in ganz Europa zu finden bis der Mensch ihn in Mitteleuropa Mitte des 19. Jahrhunderts schließlich ausrottete. Auch in Österreich galt die Art bis vor wenigen Jahren als „ausgestorben“. Doch eine andere Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Wolf, gesamteuropäische Schutzbemühungen und Schutzgesetze, sowie eine Zunahme an Beutetieren haben es ermöglicht, dass sich die verbliebenen Populationen erholt haben. So konnten Wölfe ihre früheren Lebensräume auf natürliche Weise wieder besiedeln.
Zurückgekehrt
Mittlerweile leben in Österreich wieder wenige Wolfsfamilien sowie umherziehende Einzelwölfe, die auf der Suche nach einem Partner und einem freien Revier sind. Für den WWF ist der Wolf als heimische Tierart ein natürlicher und damit unverzichtbarer Bestandteil unserer Natur. Mit einem großen ökologischen Nutzen: Als Gesundheitspolizei hält der Wolf Wildtiere in guter Kondition. Kranke oder schwache Tiere bemerkt und erbeutet er früher als jeder Jäger. Doch seine Rückkehr stellt uns auch vor Herausforderungen. Denn neben Rehen, Hirschen und Wildschweinen können Wölfe auch Nutztiere wie z.B. Schafe oder Ziegen erbeuten. Damit sind Konflikte vorprogrammiert.
Wird der Wolf wieder heimisch?
Um ein dauerhaftes Überleben des Wolfes zu ermöglichen, setzt sich der WWF darum für ein gutes Management ein. Es schafft die Voraussetzungen für ein konfliktarmes Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf. Wichtig ist etwa, die Menschen genau über das Verhalten des Wolfs zu informieren und damit ein realistisches Bild des Wolfs zu zeichnen. Denn Wölfe sind weder wilde Bestien noch Kuscheltiere. Vor allem Landwirte und Landwirtinnen, die Nutztiere halten wollen, müssen dabei unterstützt werden, ihre Tiere mit modernen Methoden fachgerecht zu schützen.
25.10.2022
Ein Beitrag von:
Wieder wurde ein Wolf gerettet – diesmal in Polen. Früh am 22.Oktober fischten Hafenmitarbeiter einen völlig erschöpften erwachsenen Wolf aus dem Hafenkanal von Leba, aus dem es für den Wolf kein Entrinnen gab, da steile meterhohe Betonmauern den Kanal säumen. In der örtlichen Klinik wurde der Wolf aufgewärmt und medizinisch versorgt. Bevor er wieder in die Freiheit entlassen wurde, bekam er ein GPS/GSM (telemetrisches) Halsband, um seinen weiteren Bewegungsradius beobachten zu können. Tschechien, Italien, Polen – in kurzer Zeit sind hier nachweislich Wölfe GERETTET worden. In Deutschland wird man wohl vergeblich auf solch eine Nachricht warten. Leider gibt es in Deutschland nur Nachrichten über GETÖTETE Wölfe oder Fälle von Nutztierschäden.
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