Reisebericht für Petra´s Tage am Angsthundhof

06.10.2025
Von Hamburg ins Glück: Wie eine Woche auf Ninas Angsthundhof zerbrochene Seelen rettete – Eine Reise, die das Herz berührt**
Petras Erfahrungsbericht
Tief im Herzen des Alpenlandes, dort, wo das Vertrauen oft zerbrochen ist, liegt ein Ort der bedingungslosen Liebe und unermüdlichen Hoffnung: Ninas Angsthundhof. Was als einfache Reise begann, entpuppte sich als ein tiefbewegendes, unvergessliches Erlebnis, das die Seele berührt. Begleiten Sie mich auf einen packenden Bericht über eine Woche im Zeichen des Tierschutzes, die mein Leben für immer veränderte.
Eine Ankunft im Zeichen der Hoffnung: Von Hamburg nach Wels
Am 23. September wurde das Abenteuer meines Lebens eingeläutet. Von der geschäftigen Metropole Hamburg aus startete meine Reise gen Süden, in das malerische Österreich. Spät am Abend rollte der Zug in Wels ein. Die Müdigkeit, die den langen Reisetag begleitet hatte, wurde augenblicklich weggefegt, als ich am Gleis freudig von Nina Draxler erwartet wurde. Ihre herzliche Begrüßung ließ mich sofort spüren, dass ich am richtigen Ort war – dem Angsthundhof, einem Zufluchtsort, an dem zarte Seelen Heilung finden sollten.
Die Schattenvertreiber: Helden auf vier Pfoten
Der Hof selbst ist ein lebendiges Mosaik aus Tierliebe. Hier leben viele Hunde und noch mehr Katzen ein vorübergehendes oder dauerhaftes Zuhause. Einige der tierischen Bewohner sind in der Tierschutz-Community wohlbekannt, deren Geschichten von Not und Rettung geprägt sind: der süße Mufasa, Raffael, Talos (Bleak), Cathan und nicht zuletzt Legolas und Frederick. Es handelt sich um Seelen, denen in ihren Sheltern kaum eine Chance auf ein erfülltes Leben eingeräumt wurde.
Diese Hunde hatten wenig oder gar kein Vertrauen in Menschen; einige, wie Talos, waren in einem gesundheitlich sehr bedenklichen Zustand. Doch hier, unter Ninas Obhut, wird ihnen die Sicherheit gegeben, die sie so dringend brauchen. Ihre Zeit, ihr unschätzbares Know-how, ihr gesamtes Fachwissen und vor allem ihre grenzenlose Liebe werden von Nina vollends für diese Tiere eingesetzt. Jeder einzelne Hund wird in seinem eigenen Tempo und gemäß seinen speziellen Bedürfnissen auf seinem Weg begleitet. Es ist ein Geben und Nehmen, denn Nina bekommt unendlich viel zurück: Die Hunde und Katzen lieben sie abgöttisch – das macht sie reich an Glück und tiefer innerer Befriedigung.
Ein Tag, der niemals endet: Der unermüdliche Einsatz
Der Alltag auf dem Hof wird größtenteils von Nina allein bewältigt. Nur zweimal pro Woche kommt für wenige Stunden eine wertvolle Hilfe, und wenn Rainer, Ninas Herzensmann, da ist, wird er ebenfalls in die Pflicht genommen. Doch der Hauptteil der mammutartigen Arbeit lastet auf Ninas Schultern. Lediglich Freunde, die sich durch ausgeprägten Hundeverstand auszeichnen, bilden das Backup für unvorhergesehene Notfälle.
Die Katzen-Oase
Die Katzen, oft Opfer von Beschlagnahmungen, von Firmengeländen, Bauernhöfen oder als alte Seelen, die niemand mehr wollte, finden hier ebenfalls ihren sicheren Hafen. Sie werden aufgepäppelt, gesund gepflegt, geimpft, gechippt und kastriert. Nina hatte zudem unzählige Kastraprojekte ins Leben gerufen. Dramatisch war auch die Phase, in der Katzenbabys ohne ihre Mütter alle zwei Stunden, auch nachts, per Fläschchen gefüttert werden mussten.
Meine Aufgabe in dieser Woche konzentrierte sich täglich auf die Katzen. Es musste gefüttert werden, alle Katzentoiletten wurden gesäubert, und die gesamten Räumlichkeiten wurden gesaugt und gründlich durchgeputzt. Allein diese notwendigen Reinigungsarbeiten beschäftigten mich stundenlang. Natürlich musste danach auch noch Zeit für Spielen und Kuscheln gefunden werden – eine „Strafe“, die ich liebend gern auf mich nahm!
Die Hundewelt und Ninas Energie-Boost
Im Anschluss musste das Futter für alle Hunde bereitgestellt werden. Hunde mit unterschiedlichen gesundheitlichen Aspekten warteten auf ihre speziellen Portionen und notwendigen Zusatzmittel. Erst danach konnte Nina endlich eine kleine Mahlzeit zu sich nehmen.
Doch kaum war der Teller leer, ging die Arbeit unverzüglich weiter: Wurst musste in kleine Stücke geschnitten werden für den Spiel- und Sportparcours im Garten. Dieser Parcours wird zum Vertrauensaufbau, zum Lernen, zum Spaß und zum Auspowern genutzt. Die Hunde lieben diese Abwechslung und sind mit großer Begeisterung dabei.
Dann begann schon wieder die nächste Katzenroutine – Füttern und für gute Laune sorgen. Es folgte das Gassi gehen, das Einsammeln der vielen Hinterlassenschaften im Garten, Lerneinheiten für anstehende Prüfungen, intensive Kuschelstunden und das Aktualisieren der Facebook-Beiträge mit Neuigkeiten. Man kann nur erahnen, wie die Tage von Nina gemeistert werden!
Der ständige Kampf: Sorgen und Kosten
Ich konnte zwar ein paar Tage wertvolle Hilfe leisten, aber meine Zeit war begrenzt. Die andere Seite dieses Tierschutz-Alltags, die uns alle zum Handeln aufrufen sollte, sind die existenziellen Sorgen eines kleinen Vereins.
Wenig zahlende Vereinsmitglieder und geringe Futterpatenschaften stehen extrem hohen Kosten gegenüber: Miete, Heizung, Strom, hohe Futterkosten – teilweise Spezialnahrung für kranke Tiere – sowie die Ausgaben für Tierarzt, Putz- und Desinfektionsmittel, Medikamente und sogar Pipiunterlagen für Neuankömmlinge. Ein riesiger Berg an Arbeit wird von einem ebenso riesigen Berg an Kosten überschattet.
Auch ich kippte jeden Abend völlig erschöpft ins Bett. Aber wie es Nina jeden Tag geht, kann man nur erahnen. Doch sie gibt einfach nicht auf – für die Tiere, ohne sich zu beklagen, damit sie ihre Chance auf ein normales Leben bekommen und das große Ziel eines eigenen, liebevollen Zuhauses erreichen. Das ist pure Liebe.
Ein Aufruf zur Hilfe: Jeder Cent zählt
Jeder gespendete Cent ist auf dem Angsthundhof gut angelegt und dringend nötig. Denn wenn zu all der harten Arbeit auch noch die Sorgen um die Finanzierung hinzukommen, wird der Druck unerträglich.
Ich kann nur jedem Mut zusprechen, dem Verein beizutreten, eine Futterpatenschaft zu übernehmen – egal, wie klein der Betrag auch sein mag – oder als Teamer aktiv zu werden. Helfen Sie mit, die Schätze zu teilen, die ihr eigenes Zuhause suchen, damit dringend benötigter Platz für neue, hilfsbedürftige Hunde und Katzen geschaffen werden kann.
Abschied und Wiedersehen
Ich habe in dieser Woche unglaublich viel gelernt und konnte viele wertvolle Eindrücke mit nach Hamburg nehmen. Mein herzlichster Dank gilt Nina Draxler, dass sie mir ihr vollstes Vertrauen schenkte und mir ihr Haus und ihren Hof öffnete (den Kühlschrank natürlich eingeschlossen!). Ich habe mich bei euch sehr, sehr wohl gefühlt!
Ein besonderer Dank gebührt Ninas Herzensmann Rainer, der das alles mitmacht und meine Anwesenheit ertragen hat! Der Abschied fiel mir unglaublich schwer – ihr habt mich alle mitten ins Herz getroffen. Ich komme wieder – das steht ganz sicher fest.
Herzliche Grüße,
Petra aus Hamburg