Beitrag zum Thema: "Gewicht im Blick: Häufige Über- oder Untergewicht erkennen"
															01.11.2025
Gewicht im Blick: Häufige Über- oder Untergewicht erkennen
Als Hundeexperte weiß ich: Das Wohlbefinden unserer vierbeinigen Freunde hängt maßgeblich von ihrem optimalen Körpergewicht ab. Das Ignorieren von Gewichtsproblemen, sei es Über- oder Untergewicht, kann gravierende gesundheitliche Folgen haben und die Lebensqualität Ihres Hundes stark beeinträchtigen. Doch Gewicht im Blick: Häufige Über- oder Untergewicht erkennen ist oft einfacher, als man denkt. Es erfordert lediglich ein geschultes Auge und die Bereitschaft, regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Übergewicht, oft schleichend und unbemerkt, entwickelt sich zum „lautlosen Killer“ und kann zu Gelenkproblemen (Arthrose), Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes führen. Zumeist ist eine überhöhte Kalorienzufuhr die Ursache, jedoch können auch hormonelle Störungen eine Rolle spielen.
Auf der anderen Seite kann Untergewicht ein Zeichen für ernste Erkrankungen (z. B. Parasiten, Magen-Darm-Probleme oder Tumore) oder Mangelernährung sein, was das Immunsystem schwächt und die Vitalität mindert. Daher gilt: Eine schnelle und fundierte Reaktion ist essenziell.
Dieser fachlich fundierte Beitrag soll Ihnen als Hundehalter die notwendigen Werkzeuge an die Hand geben, um das Körpergewicht Ihres Hundes selbst kritisch zu beurteilen und konkrete Futterpläne als erste Interventionsmaßnahme umzusetzen. Denn eine frühzeitige Diagnose und Intervention sind der Schlüssel zu einem langen, gesunden Hundeleben.
Der Body Kondition Score (BCS): Ihr einfachstes Werkzeug, um Über- oder Untergewicht zu erkennen
Um Gewicht im Blick: Häufige Über- oder Untergewicht erkennen zu können, benötigen Sie den international anerkannten Body Kondition Score (BCS). Dieser Score bewertet den Fettzustand und die Muskulatur des Hundes auf einer Skala von meist 1 (sehr mager) bis 9 (stark übergewichtig). Das Ziel ist ein idealer Wert von BCS 4 oder 5.
Checkliste zur BCS-Anwendung – So geht’s:
- Rippen fühlen: Streichen Sie sanft über den Brustkorb. Bei optimalem Gewicht sollten Sie die Rippen leicht spüren, ohne fest drücken zu müssen, jedoch von einer minimalen Fettschicht bedeckt.
 - Taille beurteilen: Betrachten Sie den Hund von oben. Eine deutliche, aber nicht übertriebene Taille sollte hinter den Rippen erkennbar sein.
 - Bauchansatz prüfen: Betrachten Sie den Hund von der Seite. Der Bauch sollte nach hinten leicht nach oben gezogen sein (Bauchlinie).
 
Ein BCS von 6 oder höher deutet auf Übergewicht hin; ein Wert von 3 oder niedriger auf Untergewicht. Bei Abweichungen sollten Sie die Fütterung sofort anpassen und Ihren Tierarzt konsultieren, um gesundheitliche Ursachen auszuschließen.
Ernste Anzeichen: Wie Sie deutliches Übergewicht feststellen
Ist der BCS bei 7, 8 oder 9, sprechen wir von Adipositas. Die gesundheitlichen Risiken sind alarmierend: von Gelenkverschleiß über Diabetes bis hin zur eingeschränkten Atmung.
Typische Anzeichen und Warnsignale:
- Atemnot und Trägheit: Schnelles Keuchen bei geringer Anstrengung; der Hund ist weniger spielfreudig.
 - Fettpolster: Die Rippen sind nur mit starkem Druck oder gar nicht mehr ertastbar. Deutliche Fettpolster am Schwanzansatz, über der Lende und am Hals sind sichtbar.
 - Fehlende Taille: Der Körper wirkt rund oder tonnenförmig.
 
Um dem entgegenzuwirken und Gewicht im Blick: Häufige Über- oder Untergewicht erkennen aktiv zu managen, ist eine konsequente Diät nötig.
Futterplan 1: Start-Diätplan für Übergewicht (Trocken- oder Nassfutter)
- Ziel: Gewichtsreduktion um 1–2 % des Körpergewichts pro Woche.
 - Futterwahl: Umstellung auf spezielles Diätfutter (z. B. „Light“- oder „Weight Management“-Sorten). Diese sind kalorienreduziert, aber ballaststoffreich (für Sättigung) und proteinreich (für Muskelerhalt).
 - Futtermenge: Füttern Sie die Menge, die für das angestrebte Idealgewicht (nicht das aktuelle Gewicht!) Ihres Hundes empfohlen wird. Wichtig: Immer abwiegen, nicht schätzen!
 - Mahlzeiten: Teilen Sie die Tagesration auf mindestens zwei Mahlzeiten auf, um das Sättigungsgefühl zu verlängern.
 - Leckerlis: Streichen Sie alle hochkalorischen Leckerlis. Nutzen Sie stattdessen kalorienarmes Gemüse (z. B. Karotten, Zucchini) oder einen Teil der abgewogenen Tagesration als Belohnung.
 
Futterplan 2: BARF-Diätplan für übergewichtige Hunde
- Ziel: Deutliche Reduktion von Fett und Erhöhung des Füllvolumens.
 - Protein (ca. 60–70% der Ration): Ausschließlich mageres Muskelfleisch (z. B. Huhn, Pute, mageres Rind). Fettige Fleischsorten und Rindereuter sind tabu.
 - Ballaststoffe/Füllstoffe (ca. 25–30% der Ration): Erhöhen Sie den Anteil an ballaststoffreichem Gemüse (z. B. Zucchini, Kürbis, Brokkoli). Dies füllt den Magen ohne zusätzliche Kalorien.
 - Fette/Öle: Reduzieren Sie die Zugabe von Ölen auf ein Minimum, um essenzielle Fettsäuren zu decken (z. B. ein paar Tropfen Lachs Öl, aber keine fetthaltigen Öle).
 
Wenn jedes Kilo zählt: Aufbauplan für Untergewicht
Das Gewicht im Blick: Häufige Über- oder Untergewicht erkennen ist bei Untergewicht (BCS 1–3) besonders kritisch. Hier muss immer zuerst der Tierarzt die Ursache (z. B. chronische Erkrankungen, Parasiten) abklären. Ist die Ursache behoben, kann der Aufbau beginnen.
Futterplan 3: Aufbauplan für Untergewicht
- Ziel: Steigerung des Körpergewichts und Wiederaufbau der Muskulatur.
 - Futterwahl: Hochkalorisches Futter mit höherem Protein- und Fettgehalt (sogenanntes „Performance“- oder „High Energy“-Futter). Dadurch wird die Energiedichte der Portion erhöht, ohne das Verdauungssystem mit riesigen Mengen zu überlasten.
 - Mahlzeiten: Füttern Sie 3–4 kleinere Portionen über den Tag verteilt. Zu große Einzelportionen können Verdauungsbeschwerden verursachen.
 - Anreicherung: Um die Schmackhaftigkeit und Kaloriendichte zu steigern, können Sie das Futter mit hochwertigen, gesunden Fetten anreichern (z. B. Lachs Öl, Sonnenblumenöl) oder eine kleine Menge leicht verdauliche Kohlenhydrate (z. B. zerdrückte, gekochte Kartoffeln) beimischen. Achtung: Dies sollte nur unter tierärztlicher Begleitung geschehen, um eine Nährstoffüberversorgung zu vermeiden.
 - Langsamkeit: Beginnen Sie mit kleinen Steigerungen und erhöhen Sie die Futtermenge schrittweise.
 
Fazit: Ihr Engagement ist die beste Gesundheitsvorsorge
Das Gewicht Ihres Hundes ist ein direkter Indikator für seine Gesundheit und Lebensqualität. Als Hundeexperte kann ich nicht oft genug betonen, wie entscheidend die regelmäßige Anwendung des Body Kondition Scores ist, um Gewicht im Blick: Häufige Über- oder Untergewicht erkennen zu können. Übergewicht erfordert Disziplin bei der Fütterung und mehr Bewegung; Untergewicht verlangt eine sofortige tierärztliche Konsultation, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren. Durch Ihr proaktives Handeln und die konsequente Umsetzung der Futterpläne legen Sie den Grundstein für ein langes, glückliches und vor allem gesundes Hundeleben. Vernachlässigen Sie dieses elementare Thema niemals!